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Was bedeutet Dämpfigkeit beim Pferd?
Das Endstadium einer chronischen Bronchitis bei Pferden nennt man in der Umgangssprache Dämpfigkeit oder COB. Bei einer nicht entdeckten oder nicht behandelten Bronchitis beispielsweise kann sich die normale Infektion zu einer chronischen Bronchitis verschlimmern, was das Verengen der Atemwege mit sich zieht. Das Pferd kann also nur geringe Mengen von Luft einatmen und beim Ausatmen bleiben Luftreste in der Lunge. Die Lunge wird dadurch vergrößert und da sich das Pferd sehr anstrengen muss, um die Luftreste aus den Lungenflügen auszuatmen, zeigt sich eine Vertiefung zwischen dem Rippenbogen und den Bauchmuskeln. Diese Vertiefung wird Dampfrinne genannt und ist typisches Merkmal für Dämpfigkeit.
Die Symptome werden oft überhaupt nicht wahrgenommen, weshalb die Behandlung in der Regel erst spät erfolgt, was wiederum schwere Folgen nach sich ziehen kann.
Im Durchschnitt sind ca. 10% der Pferde an Dämpfigkeit erkrankt.
Mögliche Ursachen von Dämpfung:
- Nicht behandelter Husten oder Bronchitis
- Allergien
- Chronische Herzerkrankungen
- Im Winter falsches Eindecken, da die Pferde normalerweise nur in der Nacht eingedeckt werden
- Lungenwürmer
Symptome bei Dämpfung:
- Chronischer Husten
- Atemnot
- Atemgeräusche
- Hohe Atemfrequenz bei geringer Leistung
- Sinkende Belastbarkeit
- Dampfrinne (Vertiefung zwischen Rippenbogen und Bauchmuskeln)
Auch bei Pferden gibt es verschiedene Arten von Husten.
Trockener Pferdehusten deutet auf eine Vireninfektion oder auf Allergie hin. Feuchter und verschleimter Husten ist meistens ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion mit Fieber und geschwollenen Lymphknoten. Beim chronischen Pferdehusten allerdings gibt es so gut wie kein Fieber und auch fast keinen Nasenausfluss. Wenn doch etwas aus der Nase kommen sollte, dann ist es meist dickflüssig.
Was ist bei Dämpfigkeit von Pferden zu beachten?
Wenn Sie bei Ihrem Pferd die oben genannten Symptome feststellen können, dann ist auf jeden Fall der Rat von einem Tierarzt wichtig. Die Ursache der Krankheit muss festgestellt werden und den kranken Pferden kann mit schleimlösenden und entzündungshemmenden Medikamenten geholfen werden.
Auch die Haltung von dämpfigen Pferden ist sehr wichtig, da die Pferde viel frische Luft und so gut wie keine Ammoniakdämpfe und Staub einatmen sollen, weshalb besonders auf die Einstreu zu achten ist. Offenstallhaltung und lange Spaziergänge werden von den meisten Pferdespezialisten bei Dämpfigkeit empfohlen. Übrigens fühlen sich Pferde bei niedrigen Temperaturen viel besser, als in heißen und schwülen Umgebungen.
Kräutermischungen und auch schleimlösende Inhalationen sind weitere empfehlenswerte Maßnahmen.
Natürlich sind dämpfige Pferde weitaus weniger belastbar, aber in der Regel ist das Aufhalten an der frischen Luft und regelmäßige Bewegung nur ein Vorteil. Allerdings sollten die Bronchien und die Lunge nicht gereizt und überanstrengt werden.
Eine komplette Heilung bei Dämpfigkeit ist so gut wie ausgeschlossen, es gibt aber mittlerweile sehr gute Medikamente und therapeutische Maßnahmen um die Symptome zu lindern.
Bevor ein Pferd unter Dämpfigkeit leidet, macht es meistens einen langen Krankheitsprozess durch, denn ein Lungenemphysem bildet sich nicht von heute auf morgen. Je früher COB diagnostiziert wird, desto mehr Heilungschancen haben die Pferde.
COPD – Chronisch obstruktive Lungenerkrankung bei Pferden
Was heißt COPD beim Pferd?
Hinter der englischen Abkürzung COPD verbirgt sich die deutsche Übersetzung für chronisch obstruktive Lungenerkrankung beim Pferd. Bevor die Krankheit ihr Endstadium erreicht – und somit chronisch wird – durchläuft das Tier drei „Krankheitsvorstufen“:
- Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus)
- Anschwellen der Schleimhaut in den Bronchien (Ödem)
- Krankhaft erhöhte Schleimproduktion aufgrund der dauerhaften Atemwegsentzündung (chronische Bronchitis)
- „Überblähung der Lunge“ bis hin zur Atemnot (Endstadium der Krankheit)
Wird diese Atemwegserkrankung beim Pferd zu spät erkannt oder nicht behandelt, so kommt es zu einer Überblähung der Lunge (Lungenemphysem) und weiters zu einer starken Schädigung der Lungenbläschen. Eine physiologische Atmung ist für das betroffene Tier nicht mehr möglich. Das Pferd leidet in weiterer Folge an akuter Atemnot.
1. Was geschieht bei einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur?
Als „Bronchospasmus“ versteht man eine abnorme Verengung der Bronchien, das heißt, die Atmenmuskulatur ist verkrampft und kann damit nicht ihr volles Leistungs- und somit Atemvolumen erfüllen. Die Folge ist, dass sich zu wenig Luft in der Lunge des erkrankten Tieres befindet. Es kommt zur „Kurzatmigkeit“ bei dem betroffenen Pferd. Ein weiteres Symptombild des „Bronchospasmus“ – Lungenerkrankung wäre ein unaufhörliches Husten mit Schleimauswurf.
2. Was versteht man unter einem Lungenödem beim Pferd?
Bei einem Lungenödem bei Pferden handelt es sich um eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung in der Lunge oder dem Lungengewebe. Die Atmung des erkrankten Tieres ist meist flach und schnell. Befindet sich das Pferd bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, werden „Rasselgeräusche“ bei der Atmung festgestellt. Durch die Flüssigkeitsansammlung kann das Pferd nicht mehr frei und ungezwungen atmen.
3. Was bedeutet „chronische Bronchitis beim Pferd “?
Unter „chronischer Bronchitis“ versteht man eine dauerhafte Entzündung der Atemwege beim Pferd.
4. Was bedeutet „Atemnot“?
Der medizinische Fachbegriff für „Luftnot“ oder „Atemnot“ lautet Dyspnoe. Sowohl in einer Ruhephase, als auch bei geringer körperlicher Belastung kommt es beim erkrankten Pferd zur Atemnot und damit zu einer Sauerstoffschuld. Dies führt zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit und chronischen Unterversorgung des gesamten Organismus.
COPD, oder langläufig als„Dämpfigkeit“ bekannt, ist eine chronische Erkankung der Atemwege. Diese sollte keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden.
Hier einige Kräuter, die Atemwegsbeschwerden bei Ihrem Pferd lindern können:
- Hanf (hoher Zinkanteil – stärkt das Immunsystem, wirkt durch Magnesium entspannend auf die Lungenmuskulatur)
- Eibischblätter oder Eibischwurzel (wirkt reizlindernd und entzündungshemmend)
- Fenchelsamen (erleichtert das Abhusten und löst den Schleim)
- Lungenkraut (lindert den Hustenreiz)
- Vogelknöterichkraut (löst den Schleim)
- Malvenblüten (schützt Schleimhäute und stillt den Hustenreiz)
- Eukalyptusblätter (wirkt krampflösend)
- Huflattichkraut (vermindert den Hustenreiz nur bei Reizhusten ohne Schleimbildung!)
- Süßholzwurzel (erleichtert das Abhusten)
- Anissamen (ist entkrampfend)
- Isländisch Moos (schützt Schleimhäute und wirkt reizmildernd)
- Ingwer und Meerrettich/Kren (entzündungshemmend und wirkt antibiotisch – klärend für die Atemwege
- Tipp: Kräuter und besonders Meerrettich (Kren) gern auch mit Honig und Ahornsirup versüßen, was nicht nur gut schmeckt sondern auch den Rachen und Halsbereich wohlig schmiert…
Eine Optimierung der Haltungsbedingungen bei hustenden Pferden ist auf jeden Fall ratsam. Offenstallhaltung ist für hustenanfällige Pferde sehr zu empfehlen. Sägespäne, Hanfstreu oder Rindenmulch können sehr gut als „nicht staubende“ Einstreu verwendet werden. Weiters empfiehlt es sich, das Heu vor der Fütterung zu wässern, damit man unnötigen Staub vermeiden kann. Achten Sie darauf, dass der Stall gut gelüftet wird.
Befreien Sie die Koppel Ihres Pferdes von Pferdemist. Durch die Pferdeäpfel verbreiten sich oftmals Parasiten und Würmer (Lungenwürmer). Wichtig bei der Vermeidung von Krankheiten sind die „Ursachenbekämpfung“, sowie eine korrekte medizinische Behandlung durch einen Tierarzt.