Gesunde Pferdeernährung

Das A und O einer gesunden Pferdefütterung ist die ausreichende Gabe von gutem Heu.

Gutes Pferdeheu erkennt man an folgenden Charakteristiken:

Es ist nicht zu fein, aber auch nicht zu „sperrig“ und hat viel Blatt- und Kräuteranteil.
Pferdeheu riecht angenehm aromatisch.
Es ist Schimmel frei und Staub arm.
Es hat eine grünliche Farbe.

Gesunde Pferdeernährung aus 100% Natur
Gutes Raufutter liefert dem Pferd die meisten essentiellen Nährstoffe wie Kohlehydrate, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine. Auch im Sommer sollte Heu zum täglichen Weidegang zugefüttert werden. Stroh eignet sich nur in kleinen Mengen als „Beschäftigungsfutter“, da es im Verdauungsprozess Ammoniak (ein Gift) bildet.

Übersäuerung bei Pferden durch Silage oder Heulage möglich

Silage oder Heulage wird von Pferden zumeist gern gefressen, ist jedoch als „saures Futter“ einzustufen. Dies hat den großen Nachteil, dass viele Pferde langfristig übersäuern und damit der Weg geebnet ist für Verdauungsprobleme wie z.B. Durchfall, Kotwasser, Blähungen oder Kolikanfälligkeit. Aber auch weniger offensichtliche Folgeschäden wie Arthrose, Hautprobleme, Hufrehe und ein schlechtes Immunsystem und Allgemeinzustand können von einer falschen, übersäuernden Pferdenahrung herrühren. Neben dem sauren PH-Wert ist vor allem auch die tödliche Gefahr des Botulismus zu beachten. Heulage sollte daher nur in Ausnahmefällen eine Alternative zu gutem Heu darstellen, beispielsweise wenn Pferde an einer sehr starken Heuallergie leiden und eine Bedampfung/Waschung des Heus nicht  möglich ist.

Wann haben Pferde einen erhöhten Eiweißbedarf?

Arbeitenden Pferden und Pferden im Wachstum bzw. Zuchtpferden ist eine reine Heufütterung häufig zu eiweißarm. Eiweiß ist der Baustein jeder Zelle, egal ob Muskel-, Gehirn- oder Haarzelle. Somit führt auch jeder Fellwechsel zu einem kurzfristig größeren Eiweißbedarf was durch entsprechendes Pferdefutter ausgeglichen werden muss.

Was füttern bei Pferden mit erhöhtem Eiweißbedarf?

Pferden mit erhöhtem Eiweißbedarf sollten Proteine in Form von Hafer oder Gerste zugefüttert werden. Am besten ist es, nicht gequetschtes Getreide an Pferde zu verfüttern. Viele Inhaltsstoffe gehen bereits unter drei Sekunden (wie zB Vitamin C) verloren, sobald das Korn aufgebrochen ist. Somit sind einerseits viele Vitalstoffe „verpufft“, andererseits wird über das Aufbrechen des Korns der Zerfallsprozess eingeleitet. Über eine Quetschung oder Flockung  wird dieser Effekt durch die Vergrößerung der Oberfläche verstärkt. Das führt zu einer deutlich höheren Anfälligkeit für Schimmel- und Keimbelastung und damit Verwesungsprozessen. Um das Verderben von aufgebrochenem Getreide zu verhindern, werden meist Konservierungsstoffe oder Zucker zugesetzt. Diese Zusatzstoffe, ebenfalls wie künstliche Geschmacksstoffe belasten den Stoffwechsel des Pferdes.

Daher ist es am besten – so natürlich wie möglich zu füttern. Es bedeutet bei gesunden Pferden ganzen Hafer oder Gerste zu füttern. Bei älteren Pferden, die bereits Probleme haben, das Futter gut zu zermahlen, wäre frisch gequetschtes Getreide, welches nach dem Quetschen sofort verfüttert wird, empfehlenswert. Als Ergänzung zur natürlichen Heu-Getreide-Fütterung und zur Vermeidung von Mangelzuständen hat sich die portionierte Verabreichung von frischem Obst und Gemüse und die Kur weise Verabreichung von Pferdehanf bestens bewährt.